„Die Utopie ist obsolet geworden, aber sie ist die einzige Tugend, die uns bleibt.“
Einige Anmerkungen
zum Anstoß
zum Anstoß
Nach allem, was wir beobachtet haben, von der Linken bis zur Rechten – die Bestatter der Utopie sind überall. Wir sind ihnen dankbar für die Beerdigung: denn frei brechen wir auf, von diesem allgemeinen Verruf. Wir sind nicht die Eigner der UTOPIE und unser offener Wunsch ist es, dass sie unseren Händen entweicht. Unsere Finger leben untereinander in zivilem Ungehorsam. Sie halten sich weder fest an den „-ismen“, noch fürchten sie sich vor Sabotage. Und während die, die voller Nostalgie in die Vergangenheit zurückblicken, blind in die Zukunft tappen, bevorzugen wir es, uns auf die Gegenwart zu stürzen.
Es gibt eine Bestie auf der universalen Landkarte. Wenn auch Ingenieure, Nachrichtensprecher, führende Wissenschaftler und die alten Kinderfreunde sich beeilen, dies zu bestreiten, werden wir nicht weiter Zeit damit verlieren, sie zu definieren und zu lokalisieren: Sie ist überall und sie hat weder Herz noch Seele. Das Bestialische ist ihr ureigenstes Wesen – ein Wesen, das uns durchdringt.
In den Erzählungen über das menschliche Dasein, die man mit dem Begriff der Geschichte zusammenfasst, mussten nie zuvor so viele Millionen Wesen wie heute den Kannibalismus als Lebensweise annehmen, um das eigene Überleben zu sichern.
Denkt aber nicht, dass die Utopie eine Flucht aus der Realität ist, dass sie uns auf einen Blick oder Flügelschlag kurzsichtig macht. Oder dass sie uns entfernt in Bezug auf das Alltägliche der „Großen Lüge“, die uns hindert zu sehen, wer von dieser Kannibalengeschichte profitiert.
Als der polnische Schriftsteller Gombrowicz in den 20er Jahren im Warschauer Gericht – wohin er seinen Fuß nie wieder setzen würde – als angehender Anwalt ein Praktikum absolvierte, bemerkte er, dass er Richter von Mördern nicht unterschied. Zu dieser Zeit saß man noch auf entgegengesetzten Seiten.
Wir sagten, dass wir vermeiden werden, Zeit zu verlieren, weil die Wirklichkeit, die wir wollen, diejenige ist, die aus utopischen Anschlägen entsteht. Das Übrige, das sind im besten Falle Aufwärmübungen … und ein entspannte Partie Tischtennis … Um es deutlicher zu sagen, wir ziehen es vor, nicht darüber zu spekulieren, ob eine Revolution möglich ist. Vorher verstehen wir sie als einen notwendigen Prozess. Und ohne eine genaue Stunde nennen zu können, wissen wir, dass sie schon begonnen hat.
Die Wirklichkeit ist eine Entführung – die Utopie eine Herausforderung. Zwischen Wirklichkeit und Utopie entzünden sich die Feuer. Und in den Bränden erhellt sich das Ganze. Der Schaffensimpuls und die Kraft der Utopie kommen nicht von ihrer faktischen Konkretisierung aus der Zukunft her, sondern vielmehr von dem Antrieb, mit dem sie die Wirklichkeit neu definiert und an sich reißt, aus der Gegenwart. Hier und jetzt. Tanz, der das Leben springen lässt. Utopie ist Lebenskraft und -fluss. Wir hoffen, dass von ihr Thesen ausstrahlen, die beunruhigen, die bewegen, ergreifen und erschaffen.
Wie eine gewaltige Beköstigung voll strahlendem Licht.
In hohem Maß geht die UTOPIE selbst von einer Unmöglichkeit aus. Für die Liebhaber der Dialektik: Sie könnte nicht gemacht werden, wenn sie möglich wäre. Daher und abgesehen von dem Utopischen und den Tischtennisbällen, haben wir uns nicht die Fähigkeit nehmen lassen, in der Wirklichkeit zu implodieren. Nur, was wir nicht wissen, ist, wie es darum in Zukunft stehen wird …
Derweil geben wir uns der Geschwindigkeit der Leidenschaft hin.
Es gibt eine Bestie auf der universalen Landkarte. Wenn auch Ingenieure, Nachrichtensprecher, führende Wissenschaftler und die alten Kinderfreunde sich beeilen, dies zu bestreiten, werden wir nicht weiter Zeit damit verlieren, sie zu definieren und zu lokalisieren: Sie ist überall und sie hat weder Herz noch Seele. Das Bestialische ist ihr ureigenstes Wesen – ein Wesen, das uns durchdringt.
In den Erzählungen über das menschliche Dasein, die man mit dem Begriff der Geschichte zusammenfasst, mussten nie zuvor so viele Millionen Wesen wie heute den Kannibalismus als Lebensweise annehmen, um das eigene Überleben zu sichern.
Denkt aber nicht, dass die Utopie eine Flucht aus der Realität ist, dass sie uns auf einen Blick oder Flügelschlag kurzsichtig macht. Oder dass sie uns entfernt in Bezug auf das Alltägliche der „Großen Lüge“, die uns hindert zu sehen, wer von dieser Kannibalengeschichte profitiert.
Als der polnische Schriftsteller Gombrowicz in den 20er Jahren im Warschauer Gericht – wohin er seinen Fuß nie wieder setzen würde – als angehender Anwalt ein Praktikum absolvierte, bemerkte er, dass er Richter von Mördern nicht unterschied. Zu dieser Zeit saß man noch auf entgegengesetzten Seiten.
Wir sagten, dass wir vermeiden werden, Zeit zu verlieren, weil die Wirklichkeit, die wir wollen, diejenige ist, die aus utopischen Anschlägen entsteht. Das Übrige, das sind im besten Falle Aufwärmübungen … und ein entspannte Partie Tischtennis … Um es deutlicher zu sagen, wir ziehen es vor, nicht darüber zu spekulieren, ob eine Revolution möglich ist. Vorher verstehen wir sie als einen notwendigen Prozess. Und ohne eine genaue Stunde nennen zu können, wissen wir, dass sie schon begonnen hat.
Die Wirklichkeit ist eine Entführung – die Utopie eine Herausforderung. Zwischen Wirklichkeit und Utopie entzünden sich die Feuer. Und in den Bränden erhellt sich das Ganze. Der Schaffensimpuls und die Kraft der Utopie kommen nicht von ihrer faktischen Konkretisierung aus der Zukunft her, sondern vielmehr von dem Antrieb, mit dem sie die Wirklichkeit neu definiert und an sich reißt, aus der Gegenwart. Hier und jetzt. Tanz, der das Leben springen lässt. Utopie ist Lebenskraft und -fluss. Wir hoffen, dass von ihr Thesen ausstrahlen, die beunruhigen, die bewegen, ergreifen und erschaffen.
Wie eine gewaltige Beköstigung voll strahlendem Licht.
In hohem Maß geht die UTOPIE selbst von einer Unmöglichkeit aus. Für die Liebhaber der Dialektik: Sie könnte nicht gemacht werden, wenn sie möglich wäre. Daher und abgesehen von dem Utopischen und den Tischtennisbällen, haben wir uns nicht die Fähigkeit nehmen lassen, in der Wirklichkeit zu implodieren. Nur, was wir nicht wissen, ist, wie es darum in Zukunft stehen wird …
Derweil geben wir uns der Geschwindigkeit der Leidenschaft hin.
Berlin, 2014