Autorinnen
Michael Albert
ist studierter Ökonom und seit den 60er Jahren Aktivist. Er gründete 1978 den Verlag South End Press mit und beteiligte sich 1986 an der Gründung der alternativen Mediengruppe ZCommunications. Neben zahlreichen weiteren Schriften veröffentlichte er Stop the Killing Train: Radical Visions for Radical Change (1994), Parecon, Life After Capitalism (2002), Realizing Hope: Life beyond Capitalism (2006). Inspiriert durch Occupy Wall Street gab er mit anderen AutorInnen die Triologie Fanfare for the Future (Occupy Theory, Occupy Vision, Occupy Strategy) heraus. 2013 erschien mit Parecomic eine Graphic Novel über sein Leben und die Idee der partizipatorischen Ökonomie.
Federico Corriente
Jacques Ellul
(1912-1994) war einer der ersten Autoren, die sich einer systematischen Analyse der Technik verpflichteten und sicherlich der Visionärste unter ihnen. Da er zusätzlich zu seinem soziologischen und juristischen Hintergrund auch Theologe war, fand sein Werk, das ab den frühen 50er Jahren veröffentlicht wurde, in Europa wenig Anerkennung. In den USA wurde es auf eine Initiative von Aldous Huxley hin übersetzt und erlangte größeren Einfluss. In den letzten zwei Jahrzehnten erwies sich sein Denkens als ein wichtiger Meilenstein und von strategischer Bedeutung, um die totalisierenden Folgen der Technik zu verstehen.
Christian Ferrer
ist Essayist und Soziologe mit dem Schwerpunkt auf Technikphilosophie. Er beteiligte sich an den Zeitschriften Utopía, Fahrenheit 450, La Caja, El Ojo Mocho und La Letra A. Derzeit ist er Teil der Redaktion von Artefacto. Pensamientos sobre la Técnica und als Professor für den Studiengang der Kommunikationswissenschaften an der Universität von Buenos Aires tätig. Die Maschinenstürmer. In memoriam wurde erstmalig 1997 in ETCÉTERA veröffentlicht.
Júlio do Carmo Gomes
gab den Journalismus 2007 auf, um in Porto mit dem Gato Vadio eine Buchhandlung und gleichsam einen Raum für soziale Intervention zu schaffen. Er ist Mitbegründer des Verlages 7 Nós und organisiert die Jornadas da Soda Caústica, eine Konferenzreihe zu Theorie und Praxis revolutionärer Perspektiven. Júlio do Carmo Gomes übersetzte unter anderem Parecon – Life After Capitalism von Michael Albert ins Portugiesische (7 Nós, 2013). Júlio do Carmo Gomes ist Mitgründer der Utopie.
Marianne Gronemeyer
Los Amigos de Ludd
waren ein spanisches theoretisches Kollektiv, das zwischen 2001 und 2006 Schriften zur politischen Analyse und Theorie in gleichnamigen Boletins veröffentlichte. Ihre Texte sind unentbehrlich, wenn man mit der Kritik am Kapitalismus, an Industrialismus und Technophilie beginnen will. Der unbarmherzige Tenor ihrer Analysen erstreckt sich auch auf die Rolle, den der Fortschrittsmythos im dominanten Marxismus und selbst im anarchistischen Denken eingenommen hat. Statt sich neoprimitiver Tendenzen zu bedienen, unterziehen sie in ihren anti-industriellen Thesen auch diese einer kritischen Betrachtung. Die kritische Tiefe ihrer Analysen und die Wiederherstellung des revolutionären und utopischen Denkens sind Hintergrund für die Verbreitung ihrer Texte in Frankreich, Portugal und Spanien, wo zwei Anthologien (Biblioteca Social Hermanos Quero – Muturreko) ihrer wichtigsten Schriften erschienen. OBSOLESZENZ UND TUGEND DER UTOPIE ist die erste deutsche Veröffentlichung des Kollektivs.
Jorge Montero
Julio Monteverde
ist Publizist und Dichter. Er übersetzte unter anderem Norman Cohn und Percy Bhysse Shelley und hat zwei Gedichtbände La luz de los días (La torre magnética, 2002) und La llama bajo los escombros (Gens, 2008) veröffentlicht. Zwischen 2001 und 2012 war er Mitglied der Grupo Surrealista de Madrid und an der Zeitschrift Salamandra sowie der Zeitung El Rapto beteiligt. Zuletzt veröffentlichte er 2012 sein Essay De la materia del sueño beim Verlag Pepitas de Calabaza. Der vorliegende Text erschien 2011 unter dem Titel UTOPÍA PASO ELEVADO in der Ausgabe 19-20 von Salamandra.
Julien Maret
studierte Philosophie sowie literarisches Schreiben und war Mitbegründer von Literaturzeitschriften wie L’Ablate und Coma. Er lebt zurzeit in Lausanne und mit Ameublement erschien 2014 sein zweites Werk bei José Corti. Sein erstes Buch wurde 2011 ebendort unter dem Titel Rengaine veröffentlicht.
Marc Perelman
Santiago López Petit
Bevor Santiago López Petit Professor für zeitgenössische Philosophie an der Universität in Barce-lona wurde, arbeitete er in den 60er und 70er Jahren als Chemiker. Während dieser Zeit engagierte er sich in der Arbeiterbewegung, die sich mit antikapitalis-tischen politischen Positionen und Praktiken der Selbstorganisation dem Kampf gegen Franco an-schloss. In jüngerer Zeit beteiligte er sich an der Gründung von Kollektiven und Initiativen wie Dinero Gratis, Espai en Blanc und La Base. Unter seinen zahl-reichen veröffentlichten Werken lassen sich Entre el Ser y el Poder. Una apuesta por el querer vivir (Siglo XXI, 1994) und La movilización global. Breve tratado para atacar la realidad (Traficantes de sueños, 2009) besonders hervorheben. Sein jüngstes Werk Hijos de la Noche (Bellaterra, 2014) ist eine Auseinander-setzung mit Krankheit und Anomalie in der gegen-wärtigen Gesellschaft. Er ist unter anderem in Frank-reich, Argentinien, Portugal und Italien erschienen.
Rui Pereira
ist Wissenschaftsjournalist und derzeit Forscher am Institut für Studien zu Kommunikation und Gesellschaft an der Universität von Minho (Portugal). Er veröffentlichte die Bücher Dossier Miséria e Fome em Portugal und Euskadi - A Guerra Desconhecida dos Bascos.
Charles Reeve
Ljubodrag Simonovic
Spideralex
ist Soziologin und promovierte Sozialwirtschaftlerin mit dem Fokus auf Informations- und Kommunikationstechnologien für das Gemeinwohl. Sie ist Hacktivistin und in verschiedenen Initiativen für technologische Souveränität und sozialpolitische Transformation engagiert. Sie forscht zur Beziehung zwischen Geschlecht und Kommunikationstechnologien und koordiniert das Projekt Securing Online and Offline Freedoms for Women: Expression, Privacy and Digital Inclusion für das Tactical Technology Collective.
Jaime Semprun
(1947-2010) war 1984 Mitbegründer der post-situationistischen Gruppe und Zeitschrift L’Encyclopédie des Nuisances, die sich ab 1991 in ein Verlagshaus wandelte. Übersetzer, Essayist und der Polemik zugetan, kritisierte der Sohn des Schriftstellers Jorge Semprún die Entwicklung der modernen Gesellschaft und den technologischen Staat.
Mario Salazar
Franz Schandl
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Jérôme Baschet
Jérôme Baschet (Frankreich, 1960) ist Historiker mit dem Schwerpunkt Mittelalter und Professor an der Universidad Autónoma de Chiapas in San Cristóbal de Las Casas in México, wo er historische Anthropologie unterrichtet. Er lebt im Wechsel in San Cristobal und in Paris, wo er an der École des Hautes Études en Sciences Sociales lehrt. In seinen jüngeren Arbeiten widmete er sich unter anderem der zapatistischen Bewegung und den politischen Herausforderungen, die die Selbstverwaltung und die kommunitaristische Autonomie in der Welt von heute darstellen. Gemeinsam mit anderen Autoren wie Pierre Alferi, Eric Hazan und Frédéric Lordon sprach er der unter der Bezeichnung „Nuit debout“ bekannt gewordenen Bewegung der Platzbesetzungen in Frankreich jüngst seine Unterstützung aus. Neben weiteren Publikationen veröffentlichte er folgende Titel: Adieux au capitalisme. Autonomie, société du bien vivre et multiplicité des mondes (2014) und La Rébellion zapatiste. Insurrection indienne et résistance planétaire (2005). Die Utopie präsentiert erstmalig einen Artikel des Autors in deutscher Übersetzung.
Marianne Gronemeyer
(Hamburg, 1941) ist habilitierte Erziehungs- und Sozialwissenschaftlerin, freie wissenschaftliche Publizistin und Autorin zahlreicher Vorträge. Ihr lebendiges und unermüdliches Denken und Schaffen gilt den Fragen der menschlichen Emanzipation und gleichsam einer grundlegenden Demaskierung der Mythen unserer Zeit. Unter zahlreichen Publikationen lassen sich folgende hervorheben: Wer arbeitet, sündigt. Ein Plädoyer für gute Arbeit (2012), Die Macht der Bedürfnisse. Überfluss und Knappheit (2. Auflage 2011), Das Leben als letzte Gelegenheit. Sicherheitsbedürfnisse und Zeitknappheit. (2011), Genug ist genug. Über die Kunst des Aufhörens (2008), Simple Wahrheiten und warum ihnen nicht zu trauen ist (2007), Immer wieder neu oder ewig das Gleiche. Innovationsfieber und Wiederholungswahn (2000) und Lernen mit beschränkter Haftung. Über das Scheitern der Schule (1988).
Montserrat Galcerán
Montserrat Galcerán (Barcelona, 1946) ist Professorin für Philosophie an der Universidad Complutense de Madrid und Aktivistin in verschiedenen Kollektiven. Unter Franco in den 60er und 70er Jahren war sie militante Kommunistin. Heute versucht sie die intellektuelle Aktivität und politische Partizipation in Einklang zu bringen. Dies zeigen ihre Aktivitäten in hybriden Räumen zwischen Forschung und Aktivismus, darunter das Engagement für die Universidad Nómada oder ihre entscheidende Unterstützung für verschiedene Protestwellen der Studentenbewegung von Madrid. Jüngst wurde sie durch die unabhängige Kandidatur für Ahora Madrid zur Gemeinderätin gewählt, und beteiligt sich an der jüngsten Welle von “ayuntamientos del cambio” (Gemeinden für den Wandel), die durch Spanien fegte. Zu ihren Hauptwerken gehören La invención del marxismo (1997), Silencio y olvido. El pensar de Heidegger durante los años 30 (2004) und Deseo (y) Libertad (2009), dessen Einführung wir hier veröffentlichen. Mit Galcerán präsentieren wir einen postmarxistischen, feministischen, von Deleuze geprägten Ansatz, der die Freiheit im Rahmen einer Subjektivierung des gemeinschaftlichen Wunsches als Form des politischen Handelns bekräftigt.
Montserrat Galcerán
Mário-Henrique Leiria
Los amigos de Ludd
Falk Richter
Falk Richter arbeitet seit 1994 an renommierten nationalen und internationalen Bühnen. Der vorliegende Auszug aus Das System erscheint mit freundlicher Genehmigung von Falk Richter und dem S. Fischer Verlag. Das System ist 2004 als „work in progress“ an der Schaubühne am Lehniner Platz in Berlin entstanden. Die Aufführungsrechte liegen bei der S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main. Mehr Informationen zu den Arbeiten von Richter: http://www.falkrichter.com
Charles Reeve
Falk Richter
Emmanuel Rodríguez (Observatorio Metropolitano, Madrid)
Arian Schiffer-Nasserie