AMARCORD

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AMARCORD

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Ilustração: Philip Elle

Die Menschheit aß noch zu Abend bei verschlossenen Riegeln, als die Türen sich an einem sonnigen Vollmondtag öffneten. Drinnen, zwischen den Regalen vom Balkan, fand sich eine Fanfare, die von Müßiggang und der Sonnenwende eines anderen Lichts, von Revolutionen und Geistern tönt. Es ist dort drinnen, wo wir uns verteidigen wollen "vor dem proletarischen, aristokratischen und bürgerlichen" Leben, wie es im Gedicht heißt, von dem, der mit einem Messer zwischen den Zähnen und einem Paar Engelsflügeln aufbrach.

Verstohlen traten wir ein, fasziniert vom Wahnsinn, weil wir kleine Kinder sind. Wir gehen das Risiko ein. Wir atmen viel und treiben Unfug. Und dann beginnen die Bücher zu erwachen, zu erwachen aus diesem Schlaf, der jede und jeden vereinnahmen will. Im Hintergrund hört man das Grammophon von Fellini die Internationale spielen. Ein Grammophon, das mitunter Nägel und Funken zu spucken scheint. Aber die Musik wächst an wie ein Walzer. Marx und Bakunin gehen bereits, die Zungen verschlungen. Rimbaud schreibt wieder Gedichte, die uns zufliegen aus Harar. Er sagt, dass "Maldoror" im Labyrinth unserer Keller schlafen wolle. Selbst unter der Wirkung von Morphin hat Bulgakow sich in Silvia Federici verliebt und sich als postfeministische Hexe verkleidet. Dagerman, Lispector und Cossery sind gekommen und sprechen weiterhin nur schreckliche, fatale und wahre Worte. Emma Goldman tanzt mit dem einen Fuß und philosophiert mit dem anderen. Der Walzer hört nicht auf.

Seid gewarnt, wir können tanzen, aber es reicht nicht für den Champagner.

Um ehrlich zu sein, sind wir bankrott. Wegen dieses Gedichts in Bewegung, aus Nerven und Arterien, von Fleisch und Geist, das die Freude der langsamen und vollen Tage bringt.

AMARCORD ist der Kampf,

surrealistisch,
stratosphärisch,

tödlich, ironisch,
unsinnig,
lächerlich,
brandstiftend,
um den täglichen Traum. Von hier werden wir nicht verschwinden.
Leider sind wir zu naiv, um das alles nicht zu glauben.
Die Straße, diese Straße wird nicht mehr die gleiche sein! Wer nicht kommt, lahmt an der Gallenblase!

Grüße & Küsse!

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